Vom Aufgaben-Pingpong zur Co-Strategin bzw. zum Co-Strategen
Viele Assistenzen erleben ihren Alltag als Dauer-Feuerwehr: reagieren, lösen, abarbeiten. Doch wer so arbeitet, bleibt oft im operativen Klein-Klein stecken. Mit einem CEO-Mindset stellst du dir andere Fragen:
- Was ist das Ziel hinter dieser Aufgabe?
- Wie zahlt das auf unsere Teamstrategie ein?
- Welche Entscheidung steht an – und wie kann ich sie vorbereiten?
Das verändert deinen Blick – und deine Wirkung.
Woran du ein CEO-Mindset erkennst
Es geht nicht um Titel, sondern um Haltung. Typische Merkmale:
- Du agierst statt reagierst. Du sprichst Probleme an, bevor sie eskalieren.
- Du fokussierst auf Wirkung. Du priorisierst nach Relevanz, nicht nach Lautstärke.
- Du übernimmst Verantwortung. Du steuerst Abläufe aktiv – und forderst dir die Infos ein, die du dafür brauchst.
Was du jetzt konkret tun kannst
- Tausch deine „To-do-Liste“ gegen eine „Ziel-Liste“ aus.
Schreibe nicht nur auf, was du tun musst, sondern auch wofür. So behältst du das große Ganze im Blick – und erkennst schneller, was delegierbar ist.
Beispiel: Statt „Team-Event organisieren“ schreibst du: „Zusammenhalt nach personellen Veränderungen stärken“. So lenkst du den Fokus auf lockere Gesprächsformate statt auf Programmpunkte – und stärkst bewusst die Teamkultur. Frage dich also stets: Was ist das Ziel hinter der Aufgabe, um ein noch besseres Ergebnis zu erzielen. - Initiiere ein Strategie-Check-In mit deiner Führungskraft.
Frage gezielt nach den Top-3-Zielen deiner Führungskraft für die nächsten Wochen. Und dann: Überleg dir, wie du diese aktiv unterstützen kannst – mit konkreten Vorschlägen, nicht mit offenen Fragen.
Beispiel: Statt im Strategiegespräch nur Aufgaben zu klären, fragst du: „Was sind aktuell deine Top-3-Ziele?“ Sagt deine Führungskraft: „Employer Branding stärken“, entwickelst du konkrete Ideen, z. B. eine kleine interne Kommunikationskampagne zu neuen Benefits – sichtbar im Intranet, per Aushang oder als kleine Aktion. So gelingt es euch, auf Augenhöhe partnerschaftlich zusammenzuarbeiten. - Trainiere deinen Lösungsfokus.
Beim nächsten Problem nicht einfach weiterleiten – sondern: „Ich sehe hier eine Herausforderung. Mein Vorschlag wäre … – passt das für dich?“ So führst du Gespräche auf Augenhöhe.
Beispiel: Der Veranstaltungsraum ist kurzfristig belegt? Du informierst nicht nur, dass es ein Problem gibt, sondern bringst gleich zwei Alternativen mit: „Ich habe den kleinen Meetingraum neben dem Empfang reserviert und alternativ das Hotel nebenan angefragt – was passt besser?“ - Setz dich mit unternehmerischem Denken auseinander.
Stelle dir regelmäßig die Frage: Würde ich es auch so machen, wenn es mein Unternehmen wäre? Das schärft deinen Blick für Sinn, Effizienz und Verantwortung.
Beispiel: Du bekommst zum dritten Mal eine fehlerhafte Abrechnung von einem Dienstleister. Statt zu tolerieren, dass du jedes Mal nacharbeiten musst, gehst du in den Dialog: „Was brauchen Sie von uns, damit es direkt klappt? Ich möchte das effizienter für beide Seiten gestalten.“
Fazit: Haltung schlägt Hierarchie
Du brauchst keinen Führungstitel, um Einfluss zu nehmen. Entscheidend ist, wie du deine Rolle ausfüllst. Mit einem CEO-Mindset wirst du vom Task-Manager zur Prioritäten-Managerin – und zur echten Mitgestalterin im Team.